Forschung & Transfer
Nachhaltige Lösungen für Innenräume sind wichtig, damit auch die nachfolgenden Generationen gut auf diesem Planeten leben können. Ganz gleich ob Mensch, Tier oder Pflanze. Innen wie außen.
Faktoren, die das Wohlbefinden beeinflussen, sind Temperatur, Luftqualität, Gerüche, Schall und Licht. Um eine energieeffiziente Steuerung zu ermöglichen, forschen wir in unseren Projekten zu
- Nachhaltige Gebäudetechnik
- Building Information Modeling
- Intelligente Gebäude
- Indoor Environment
- Dekarbonisierung von Wärme- und Kälteversorgung
Gebäude sind energiehungrig
Im Winter ist es draußen kalt. Weil wir nicht frieren wollen, beheizen wir die Räume, in denen wir leben. Wenn es dunkel ist, schalten wir das Licht ein. Und ab und zu sperren wir die Fenster auf und lüften einmal durch. Das ist jedem klar. In größeren Gebäudekomplexen werden für die Frischluftversorgung sogar eigenständige Belüftungsanlagen verbaut.
Aber wie viel Energie wird benötigt, um angenehme Bedingungen in unseren Innenräumen sicherzustellen? In Deutschland werden knapp 28 % der Energie für das Heizen von Privathaushalten und anderer Gebäude eingesetzt (Energieverbrauch nach Energieträgern und Sektoren | Umweltbundesamt). Das sind unvorstellbare:
2.325.600.000.000.000.000 J
Das entspricht der Jahresproduktion von 166.000 Windkraftanlagen. Und wir haben in Deutschland derzeit nur 28.000.
Bei 75 % des europäischen Gebäudebestands lässt sich derzeit nicht von Energieeffizienz sprechen. Durch Renovierungen ließ sich der Gesamtenergieverbrauch der EU um immerhin bis zu 6 % verringern (Im Blickpunkt – Energieeffizienz von Gebäuden | EU-Kommission (europa.eu)). Bezogen auf die für das Heizen genutzte Energie wäre das eine Einsparung von 16 %.
Zu wenig? Finden wir auch!
Forschen für ein energieneutrales Leben
Viele unserer Forschungsprojekte beschäftigen sich daher mit der Frage, wie sich noch mehr Energie einsparen lässt und Innenräume noch energieeffizienter werden können. Zu Innenräumen gehören bei uns die Gebäude, aber auch Bahn, Bus Auto oder Flugzeuge.
Schlüsselfaktoren stellt die Entwicklung leistungsfähigerer Werkstoffe und eine bessere technische Anlagensteuerung dar.
Zusätzlich werden an der HTW spezielle Themen wie Gerüche in Innenräumen erforscht. Zusammen mit dem Umweltbundesamt entwickeln wir Methoden, wie Gerüche von Bauprodukten bewertet werden können.
Meistens sind wir drinnen
Als Bewohnende gemäßigter Klimazonen verbringen wir rund 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen und legen dort besonderen Wert auf eine gute Luftqualität und ein behagliches Innenraumklima. Unter Innenräume verstehen wir hier nicht nur Innenräume in Gebäuden, sondern auch in Fahrzeugen wie Bahn, Bus oder Flugzeug.
Energieeffizienz rauf - sonst Untergang
Der fortschreitende Klimawandel bedingt eine vollständige Umgestaltung unserer Energieversorgung. Um die Auswirkungen der Klimaänderungen auf ein vertretbares Maß begrenzen zu können, empfehlen Klimaschützer*innen eine weitgehend kohlendioxidfreie Energieversorgung bis spätestens Mitte dieses Jahrhunderts zu realisieren. In diesem Kontext gilt es, Effizienztechnologien voranzubringen und klimaverträgliche regenerative
Versorgungssysteme weiterzuentwickeln. Neben der Stromerzeugung und dem Transport spielt dabei der Gebäudebereich eine wichtige Rolle.
Viele Faktoren zu erforschen
Die zunehmende technische Komplexität von Gebäuden und deren Versorgungssystemen erfordert zusammen mit den erhöhten Anforderungen an Kommunikationsinfrastruktur ein hohes Maß an angewandter Forschung. Hierbei sollten neben rein technisch zu bewertenden Kriterien, wie der Versorgungssicherheit und Effizienz der Energieerzeugungs- und Verbrauchssysteme, auch die Wechselwirkungen und Einflüsse zwischen Technik und Umwelt, z.B. in Form des Nutzerverhaltens, Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen sein. Bedienbarkeit und Komfort sowie möglichst geringe Auswirkungen der Technik auf den Menschen sind eine Grundvoraussetzung für eine gelungene und nachhaltige Anwendung von Effizienztechnologien.